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Architect:KRESINGS
Location:Rüsselsheim, Germany
Project Year:2021
Category:Secondary Schools
Vor 50 Jahren wurde die Alexander-von-Humboldt-Schule in Rüsselsheim gebaut und war seitdem bereits Bildungsstätte für tausende Schülerinnen und Schüler. Nun war der Bau in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Zusätzlich herrschte großer Platzmangel aufgrund der wachsenden Schülerzahlen. Die Gesamtschule sollte um 2 Züge erweitert werden.
Die Schule hat nun einen Neubau mit Klassenräumen, Verwaltungsflächen und einer neuen Mensa erhalten. Dieser Erweiterungsbau wurde zum Schuljahr 2020/21 in Betrieb genommen.
In einem zweiten Bauabschnitt wird das Hauptgebäude (Bj 1972) saniert und neu organisiert (zum Schuljahr 2023/24) . Neben den Klassen 8 bis 10 werden hier Musik-, Kunst- und Theaterräume untergebracht. Das Herzstück wird die offene Aula sein, die durch die Anhebung der Dachkonstruktion bis über das zweite Obergeschoss sowie durch das Einbringen einer umlaufenden Galerie entstehen wird. So sind hier demnächst schulinterne Veranstaltungen bei perfekter Akustik und Belichtung möglich.
Als Baufeld für das Erweiterungsgebäude kam aufgrund der bestehenden Grundstücksgegebenheit ausschließlich der Bereich zwischen dem Bestandsschulgebäude und dem Hessenring in Frage. Die Eingangssituation wurde deutlich herausgehoben und es ergibt sich eine stärkere Adressbildung. Das aus dem Raumprogramm resultierende Volumen für das Erweiterungsgebäude wurde als Interpretation auf das Bestandsgebäude gegliedert und entlang des Hessenrings gestaffelt angeordnet.
Entstanden ist so ein Erweiterungsgebäude, das optisch in drei gleich große Teile gegliedert ist und entlang des Hessenrings versetzt angeordnet wurde. Zum einen wurde so der Verlauf der Straße optimal aufgenommen und zum anderen eine Parallele zum Hauptgebäude gezogen.
Durch den Umgang mit Volumen und Geschossigkeit sowie den jeweiligen Abständen zum Bestandsgebäude bilden alle Gebäudeteile eine Einheit. Aufgrund der Lage des Neubaus entsteht zwischen den beiden Gebäuden und der bestehenden Sporthalle ein zentraler Innenhof, der als Schulcampus oder pädagogischer Außenbereich genutzt werden kann. Ein zusätzlicher Lehrerparkplatz rundet die Erweiterung ab.
Die Verbindung zwischen Bestandsgebäude und Erweiterung erfolgt über kurze Wege erdgeschossig über diesen Innenhof. Es ist geplant, nach Fertigstellung der Sanierung des Hauptgebäudes, zwei der Übergänge wettergeschützt zu überdachen. Im Erdgeschoss des Erweiterungsgebäudes befinden sich die neue Mensa, das Lehrerzimmer und die Verwaltung. Die Jahrgänge 5-7 sind ebenfalls im Erweiterungsgebäude untergebracht und über die Baukörper ablesbar als Jahrgangshäuser (1./2.OG) konzipiert.
Alle Räume sind barrierefrei erreichbar, in den Klassenräumen herrscht ein gesundes Klima und dank niedriger Brüstungshöhen und großer Fensterflächen kann ausreichend Licht einfallen. Die Besonderheit: Innerhalb des Gebäudes gibt es einen durchlaufenden Erschließungsflur, der in dem versetzten Gebäude für eine einfache Orientierung sorgt.
Ausruhen – Spielen – Arbeiten: Freuen können sich die SchülerInnen auch über zusätzliche Rückzugsorte und Arbeitsplätze neben den üblichen Klassenräumen: Die Flurzonen sind multifunktional nutzbar zum Ausruhen, als Pausenaufenthalt und als Arbeitsplatz.
Das Atrium, sowie die Glastrennwände zu den Differenzierungsräumen belichten die innen liegenden Flurzonen und steigern so die Aufenthaltsqualität dort enorm.
Im Inneren des Gebäudes herrschen blaue und vor allem gelbe Farbakzente vor. Dieses Farbkonzept entspringt dem Gedanken der „Europaschule“.
Das übergeordnete Fassadenkonzept sah eine Symbiose des Bestandsschulgebäudes mit dem Erweiterungsneubau über die Materialität, horizontaler Gliederung und Dimensionierung vor.
Wie der Bestandsbau wird die Erweiterung mit horizontalen Fassadenbändern gegliedert. Prägnantestes Merkmal sind hierbei die langen, wenig unterbrochenen durchgängigen Fensterbänder. Für die geschlossenen Fassadenflächen des Erweiterungsgebäudes soll das Konzept des Bestandsgebäudes umgekehrt werden. Umlaufend in Höhe der Geschossdecken werden Klinkerflächen angeordnet und die massiven Zonen zwischen den Fensteranlagen erhielten Faserzementbauplatten.
Das Design und die Farbgebung der Klinkerflächen ist an die des Altbaus angelehnt, als eines der verbindenden, wiederkehrenden Elemente zwischen Alt und Neu.
Des Weiteren dient die Fassade durch Transparenz und maximalen Tageslichteintrag einer zukunftsorientierten Lernumgebung. Ein wesentliches Merkmal der neuen Fassade ist die Dimensionierung der massiven Brüstungshöhen. Die Klassenräume erhalten eine verringerte Brüstungshöhe von 70 cm, um den Tageslichteintrag zu erhöhen und den Ausblick für alle Schüler zu gewährleiten. Die Brüstungshöhe im Erdgeschoss beträgt ebenfalls 70 cm.
Im grünen Pausenhof zwischen Neubau und Altbau, setzen Bodeneinbaustrahler Akzente. Sitzmauern in geschwungener Form bilden Sitznischen. Auch um einen zentralen Bestandsbaum, der erhalten wurde, entstanden neue Sitzmöglichkeiten.
In der gestalterischen und städtebaulichen Ausarbeitung sind vor allem die neue Adressbildung, der zentrale grüne Innenhof, der als Schulcampus und pädagogischer Außenbereich genutzt werden kann, hervorzuheben.
Die architektonisch räumliche Gebäudequalität basiert auf wirtschaftlichen Grundrissen mit multifunktionalen Flurflächen und kurzen Wegen. Eine anspruchsvolle Gestaltung wird geprägt, durch das klare Gestaltungskonzept, dass Alt- und Neubau verbindet und durch die Farbgestaltung, die das Konzept der Europaschule widerspiegelt
Das Erweiterungsgebäude ist zum Schuljahr 2020/2021 fristgerecht in Betrieb gegangen und die Schule meldet sehr positiv zurück. Besonders die Clusterbildung der Jahrgangshäuser, die Zonierung des Grundrisses, gute Belichtung und Belüftung der Klassenräume und der multifunktionalen Flurzonen durch großzügige Fensterflächen, Lüftungsanlage, Verdunkelung durch außen liegenden Sonnenschutz sorgen für Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit.
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