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圣西蒙教堂墓地与 Widum 修复扩建

2016/04/27 00:00:00
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Bauen im Altbestand: wo ist das vordergründiger als in der Mitte eines ursprünglichen Dorfes am Land. Mitte eines jeden Dorfes ist das Ensemble Kirche, Widum und Dorfgasthaus und drumherum – einige Bauernhöfe. Das Dorfgasthaus gibt es nicht mehr in St. Sigmund, das Widum sollte abgebrochen und an dessen Stelle der Friedhof erweitert werden. Mit viel Überzeugungsarbeit konnte das Widum gerettet und in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebaut werden, der Friedhof wurde hinter der Kirche erweitert, weitergebaut in zeitgemäßer Architektursprache.
Erste Baumaßnahme war die Restaurierung der spätgotischen Kirche, in der der älteste noch an seinem ursprünglichen Aufstellungsort sich befindende, vollständig erhaltene Schnitzaltar Tirols steht. Weitum sichtbar und als landschaftsprägendes vertikales Element der spitze Kirchturm.
Horizontales Element dagegen ist die Friedhofsmauer, die sich zeichenhaft von der Landschaft abhebt: die vorgefundene Friedhofsstruktur aufnehmend wurde diese weiterentwickelt, die Erweiterung ohne Höhenstaffelung aus dem Hang geschnitten und als Ebene ins Gelände gelegt. Das durchgehend gleiche Geländeniveau schafft eine Gleichwertigkeit der Gräber, eliminiert den Eindruck eines Hinterhofes hinter der Kirche und ermöglicht die behindertengerechte und seniorenfreundliche Nutzung des Friedhofes. das hinter dem Friedhof aufsteigende Gelände wird von versetzten Mauerscheiben aufgefangen.
Im rechten Winkel zu den das Gelände auffangenden Mauerscheiben schließt die Urnenwand den Friedhof im Osten ab. Hinter der Urnenwand liegt das Ossarium und versteckt Lagerräume und ein öffentliches WC. Die Urnenwand besteht aus senkrechten Nischen, in die jeweils eine oder mehrere Urnen abgestellt werden können. Jede Nische wird einer Familie zugeordnet. Wunsch der Dorfbevölkerung war es die Urnennischen einheitlich mit einer vom Gadertaler Künstler Albert Mellauner hintermalten Glasscheibe zu schließen: Albert Mellauner bürgt für kein gestalterisches Risiko und ist für eine breite Schicht der Bevölkerung modern aber verträglich, in der Zwischenzeit als Künstler allgemein etabliert! Jeder Urnennische ist ähnlich einer Grabeinfassung eine Stahlzarge vorgesetzt in der die Angehörigen - wie es Tradition ist - ihr Grab pflegen können.
70 gräber waren in der Erweiterung unterzubringen. Um die bereits bestehenden, hinter der Kirche liegenden Gräber nicht zwangsverlegen zu müssen wurde die alte Friedhofsmauer im Osten erhalten / Erhaltung auch um die ursprüngliche Form des alten Friedhofs zukünftig lesbar zu haben.
Die Toten- bzw. Einsegnungskapelle, die im Wettbewerbsbeitrag in die im Süden neu zu errichtende Friedhofsmauer eingeplant war wurde nicht realisiert. Die Architektursprache war zu modern für eine Akzeptanz in der Dorfbevölkerung. So erfolgt die Aufbahrung der Toten weiterhin in der Barockkapelle vor dem Dorf. Über einen schön angelegten Feldweg bewegt sich der Leichenzug bis in den Friedhof, wo in der Erweiterung ein Platz eingerichtet wurde für die Einsegnung und die liturgische Gestaltung des Begräbnisses.
Kirche mit Friedhof stehen unter Denkmalschutz, Kirche, Widum und die den Kirchplatz säumenden Gebäude stehen unter Ensembleschutz.
Um das Bauvorhaben um die Pfarrkirche St. Sigmund abzurunden wurde nach der Friedhoferweiterung auch das Widum - ein Gebäude aus dem späten 18. Jh. (erbaut ca. 1786) – saniert. Das Widum steht an der Schnittstelle zwischen Außen und Innen und ist Bindeglied zwischen profan und sakral: Totenstube für das Totenmahl, Sitzungsraum für christliche Vereine, Proberaum für den Kirchenchor, Altenwohnung für pensionierte Geistliche. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden alle im Laufe der Zeit ergänzten Zu- und Anbauten entfernt, der ursprüngliche Baukörper herausgeschält und auf das wesentliche reduziert. So wird die alte Struktur wieder klar lesbar: ein kompakter Solitärbau mit Mittelgang, der zentralen Labe, entlang der links und rechts die entsprechenden Räumlichkeiten aufgereiht sind. Erscheinungsbild außen: nach Freilegung der historischen Fassadenmalerei hat sich das Denkmalamt dafür eingesetzt, dass der nachträglich aufgebrachte Spritzputz wieder entfernt wurde und die Fassaden in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt wurden.
Noch nicht realisiert ist der Kirchplatz, geplant mit einen den Verkehr ausgrenzenden Wasserlauf als Rückgrat: Wasser ist historisches Element am Platz, ein noch funktionierender Brunnen zeugt davon. Der Bodenbelag - dörflich und selbstverständlich in großen, gebrochenen Granitplatten frei ohne Einfassung soll fließend im Feld auslaufen: das Bodenmaterial am Platz ist identisch dem Bodenmaterial in der Kirche. Sitzbänke, Anschlagtafel und Lichtelemente zonieren den Platz. Die Strasse hinter dem Platz sollte asphaltiert werden und ist Bestandteil des asphaltierten Bandes, das sich durch das ganze Dorf zieht.
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