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Diese kleine Wohnung in Paris beinhaltet Betonstufen, die in ein schwebendes Schlafzimmer führen.
„Die Wohnung war in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand, und im Zuge der Renovierung mussten wir einige elementare Arbeiten durchführen, die Böden erneuern und Wände verstärken“, erzählt die Innenarchitektin Marie Tardieu und Gründerin ihres gleichnamigen Büros. Ein Blick in den Raum macht deutlich, wie intensiv sie sich mit der Struktur der Wohnung auseinandersetzte und sich von der Frage leiten ließ, wie man die außergewöhnliche Deckenhöhe nutzen kann.
„Wir beschlossen, mit der Raumhöhe zu spielen, um die mehr als sechs Meter hohen Wände optimal zur Geltung zu bringen“. Sie schuf schließlich einen scheinbar schwebenden Raum im Raum – ein kubisches Zwischengeschoss, das keine optische Verbindung zur Treppe hat. Darin verbergen sich Schlafzimmer und Bad, die durch Innenfenster mit Licht versorgt werden. Die Treppe wiederum hebt den Kubus hervor und verlängert sich einige Zentimeter über dem Boden zu einer Bank, maßgefertigte Vorhänge der Textildesignerin Sarah Espeute fallen darüber an der Wand herab.
Betonstufen führen in der 65 Quadratmeter kleinen Wohnung ins Schlafzimmer
Ein schwebendes Zwischengeschoss, eine skulpturale Treppe und eine Bank aus gewachstem Beton: Marie Tardieus Interior ist geometrisch-stringent. Kontrast schafft ein Werk von Clément Mancini (über Amelie, Maison d’art). Die Keramik auf der Sitzbank stammt von Sarah Espeute.
© Samuel Guigues
Um dem zurückgenommenen Interior Tiefe zu verleihen, spielt Tardieu offensiv mit den Materialien. „Die Wände sind mit Kalk bearbeitet und geben dem Beton eine komplementäre Struktur, Textilien und Objekte machen das Appartement gemütlich.“ Marie Tardieu beauftragte die Designberaterin Johanna Colombatti mit der Ergänzung des Interiors: „In meiner Vorstellung von Innenarchitektur soll der Raum nicht durch maßgefertigte Möbel eingeengt werden. Ich spiele viel lieber mit Vintage-Teilen, und hier kommt Johanna ins Spiel, sie ist auf Midcentury spezialisiert.“ Ein langes Bücherregal wirkt perfekt in den Raum eingepasst. Ebenso die Hängeleuchte von Ludovica+Roberto Palomba, die wasserfallartig von der hohen Decke hinunterfließt. Das Sofa ist tatsächlich neu, „Vintage-Sofas sind nicht immer bequem, und das soll die Wohnung sein“. Der offene Kamin ist ein Entwurf von Victoria Wilmotte. Die Wohnung zeigt, dass kleine Räume Potenzial haben. Marie Tardieu nutzte es – und schuf ein minimalistisches Gesamtkonzept, das ohne kurzlebige Trends auskommt.
Die Vintage-Möbel geben der Wohnung Wärme – die Einrichtung stammt von Johanna Colombatti.
© Samuel Guigues
Midcentury Modern: Das hölzerne Regalsystem beherbergt fein kuratierte Objekte und Bücher.
© Samuel Guigues
Auf einem Vintage-Sideboard steht eine Skulptur von Victoire d’Harcourt. Darüber hängt ein Werk von Heurlier Cimolai (beide über Amelie, Maison d’art).
© Samuel Guigues
Die langen Vorhänge fertigte die Textildesignerin Sarah Espeute an.
© Samuel Guigues
Wie in „Die Truman Show“ steigt man über die kantige Treppe ins Schlafzimmer empor. In den Raum pendelt „Rituals 3“ von Ludovica+Roberto Palomba (Foscarini).
© Samuel Guigues
Auch das Schlafzimmer wird durch die Glasfront mit Tageslicht versorgt. An der Wand hängt ein Kunstwerk von Kim Bartelt (Amelie, Maison d’art).
© Samuel Guigues
Hinter einem Fenster befindet sich das Badezimmer en suite.
© Samuel Guigues
Zellige-Fliesen und Tadelakt-Wände sorgen im Badezimmer für sinnlichen Minimalismus.
© Samuel Guigues
Zuerst erschienen bei AD France, übersetzt von Leonie Rolinck.